Spielzeit 2024 / 2025

Die Zeit ist kaputt

Liebes Publikum,

„Die Zeit ist kaputt“: mit diesem Titel einer Kästner-Biographie von Klaus Kordon ist unsere neue Spielzeit überschrieben – passend zum Kästner-Jahr leiten wir diese ein mit einer lyrischen Stationenlesung beim „Welttheater der Straße“, zu der wir Sie, liebe Zuschauende, recht herzlich einladen.

Danach spannt sich wie gewohnt ein bunter Bogen abwechslungsreicher Produktionen: vom Lokalkolorit in der Krimikomödie „Schlangentage“ über große Literatur für verschiedene Altersstufen mit „Woyzeck“ und „Tintenblut“ über vieles mehr. Laientheater mit professionellem Anspruch – auch in der 17. eigenen Spielzeit unser Anspruch.

Gleichzeitig auch ein Schritt in die Zukunft, denn ich darf mich an dieser Stelle von Ihnen verabschieden. Mit der Erarbeitung einer Spielstätte, dem Status eines kleinen Stadttheaters und 18 Jahren T.a.F.-Arbeit in Schwerte (zunächst unter  dem Dach der Rohrmeisterei) ist für mich der Zeitpunkt gekommen, mein Baby, das Theater am Fluss, in die Freiheit zu entlassen und kürzer zu treten, weshalb ich die künstlerische Leitung zu dieser Spielzeit abgebe – als Regisseur und Projektleiter aber dem Theater am Fluss erhalten bleiben werde. Zu diesem Auftakt und zu den vielen weiteren Facetten unserer Spielzeit freue ich mich, Sie begrüßen zu dürfen. Denen, die meine Arbeit fortführen, wünsche ich viele Erfolg sowie allzeit einen guten künstlerischen wie moralischen Kompass. 

Letztmals für Sie

Lars Blömer  (Intendant)

Schlangentage

Eine Komödie von Ingo E. Löwen
Regie: Ingo E. Löwen
Fr. 20. / Sa. 21. / So. 22. / Fr. 27. / So. 29. September & Do. 03./ Fr. 04. Oktober 2024 jeweils 19.30 Uhr

Gefängnisse haben es heute auch nicht leicht. Keiner will mehr hin. Also muss man was tun, um wieder attraktiv zu werden. Ein Gefängnis muss einen Eventcharakter haben. Aber wie? Der Gefangenenchor „Nabucco“ musste trotz zahlreicher Erfolge aufgelöst werden. Zum Glück ist der neue Häftling Schauspieler und nicht nur irgendein Schauspieler, sondern Bruno Iffland, der mehrfache Mörder aus „Wolfstage“. Dieser soll das Theaterstück „Wir sind keine Engel“ zur Rettung des Gefängnisses auf die Bühne bringen.
 

Doch die Probenarbeit ist alles andere als ein Selbstläufer… die Mithäftlinge sind nicht sonderlich motiviert, Frau von der Ruhr stört andauernd die Proben und dann büxt noch die Schlange Sir Peter aus. 



 

Woyzeck

Fragment von G. Büchner
Regie: Lars Blömer
Do. 14. / Fr. 15. / Sa. 16. / Di. 19. November 2024 jeweils 20 Uhr

Wer kannst du werden, wenn du ein niemand bist? Zwischen gesellschaftlich mittelständischen Prophezeiungen, Popschlager und Polohemdenfraktion wird ein Weltbild erschaffen, welches für den Flaschensammler Woyzeck, welcher, um sich, nein, an erster Stelle seine Familie über Wasser zu halten, zusätzlich als Kurierfahrer tätig ist und sich wissenschaftlichen Experimenten unterzieht, unmöglich zu erreichen scheint. Trotz dieser scheinbar unumstößlichen Stigmatisierung kämpft er mit allen, ihm zur Verfügung stehenden Mittel und Umstände, welche es ihm schwer machen, ums Überleben. Er lebt in ständiger Angst, befeuert durch Bild-Schlagzeilen, Facebookposts und der ganzen Klaviatur der Angstpresse.

Mit Vollgas in die 80er

Nostalgie-Komödie von Winnie Abel mit Musik der 80er Jahre
Gesamtkonzeption: Christine Kluge
Co-Regie: Stefan Schroeder
Musikalische Leitung: Henrik Schultz-Brunn

Fr. 07. / Sa. 08. / S0. 09. / Fr. 14. / Sa. 15./ So. 16. / Do. 20. / Fr. 21. Februar 2025
Do. - Sa. um 19.30 Uhr, So. um 18 Uhr


Habt ihr Lust auf einen kurzen Trip in die 80er? Dann steigt zusammen mit Sabine und Hanna in die Zeitmaschine und reist mit ihnen in die Welt der Zauberwürfel, des Kassetten-Bandsalats und der Aerobic-Kurse!
 

Zeitmaschinen gibt es nicht? Das denken die beiden Schwestern auch, bis sie etwas unsanft feststellen müssen, dass die Erfindung ihres Vaters doch funktioniert. Die beiden Erwachsenen landen in ihrer eigenen Jugend. Dort treffen sie auf alle möglichen Menschen der damaligen Zeit und mit dem Wissen von heute treten sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Ein turbulentes Verwechslungsspiel nimmt seinen Lauf und auch die große Liebe ist mit dabei.


Tintenblut

Von Cornelia Funke
Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall
Eine Produktion des JungenEnsembles
Regie: Sabrina Fehring, Melissa Ihde, Lea Menzel, Anja Rotthowe & Sina Weber

Do. 27. / Fr. 28. / So. 30. März & Di. 01. / Do. 03. / Sa. 05. / So. 06. / Di. 08. April 2025
Di. – Sa. um 19 Uhr, So. um 17 Uhr


 

Einmal die Lieblingsfigur aus einem Buch herauslesen oder sich gar selbst in die Welt hineinlesen klingt absolut zauberhaft – aber auch unmöglich, oder? Mo und seine Tochter Meggie verfügen über die seltene Gabe, mit ihrer Stimme Geschichten zum Leben zu erwecken. Mit dieser Gabe lockte Mo einst den Feuerspucker Staubfinger, den Bösewicht Capricorn und seinen messerschwingenden Handlanger Basta aus der magischen Geschichte Tintenherz. 


Im zweiten Teil Tintenblut geht es nun hinein in das Buch, in die Tintenwelt. Meggie kann es kaum erwarten, die zauberhafte Welt kennenzulernen. Doch dort warten nicht nur die fröhlichen Spielleute, der freundliche Speckfürst, Feen und Elfen auf sie, sondern auch Gefahren. Basta findet ebenfalls seinen Weg in die Tintenwelt und er will Rache am Tod seines Herrn Capricorn üben.

Das JungeEnsemble wird mit einer kurzen Zusammenfassung des ersten Teils das Publikum in die Geschichte entführen.

Empfohlen für alle Menschen ab 10 Jahren. 

Emigranten

Kammerspiel von Slawomir Mrosek
Regie: Lars Blömer

April / Mai 2025

Der Aufbruch in ein vermeintlich besseres Leben in einem anderen Land endet für AA und XX in einem fensterlosen Keller. Das ist ihre Behausung in der Fremde, hier hocken sie zusammen.

Zwei Männer, der Intellektuelle, und der Gastarbeiter, teilen sich den Kellerraum als Unterkunft. Zwar sind sie beide ›Emigranten‹ desselben Landes, doch sind die Verbindungen zwischen dem politischen Flüchtling und dem sich für materiellen Wohlstand abschuftenden bäuerlichen Gastarbeiter nur allzu brüchig, Konflikte vorprogrammiert.  Silvesterabend kommt es zum Showdown.

Doktormutter Faust

Von Fatma Aydemir
Regie: Viktoria-Sofie Nitschka

Fr. 13. / Sa. 14. / So. 15. / Do. 19. / Fr. 20. / Sa. 21. / Fr. 27. Juni 2025 um 19.30 Uhr

Ein alter gelangweilter Gelehrter geht einen Pakt mit dem Teufel ein, um sich dann an eine Minderjährige ranzumachen, die er schwängert, woraufhin er abhaut. So in etwa könnte man den Inhalt des Schulstoffs „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe zusammenfassen, zumindest wenn man das Ganze nicht so ernst nimmt. Fatma Aydemir hat sich diesem Werk angenommen und vollzieht nun einen gleichermaßen modernen, wie auch radikalen Perspektivwechsel.

Die zuvor gefeierte Doktor Margarete Faust hat ihren Ruf verloren. Eine wissenschaftsfeindliche Umgebung zwingt sie förmlich dazu ihre Leidenschaft für die Forschung niederzulegen. Im Moment tiefster Verzweiflung bietet ihr Mephisto nun an, sich nochmal zu spüren…

Furzipups der Knatterdrache

nach dem Buch von Kai Lüftner
Eine Produktion des JungenEnsembles
Regie: Anja Rotthowe & Sina Weber

Sa. 21.06. 12 Uhr / So. 22.06. 12 Uhr / Di. 24.06. 17 Uhr / Sa. 28.06. 12 & 15 Uhr / So. 29.06. 17 Uhr / Sa. 05.07 / So. 06.07. 12 & 15 Uhr

Nein, nicht viele Ungeheuer spucken, wenn es ernst wird, Feuer. Für Drachen ist es sogar Pflicht, die meisten tun es, einer nicht! 

Der Held unserer kleinen Abenteuer-geschichte, Furzipups, hat ein einzigartiges Talent. Er ringt mit sich und übt sich im Feuerspucken. Doch das will ihm einfach nicht gelingen. Auf seinem langen Weg des Übens und Versagens lernt er nicht nur neue Freunde kennen sondern auch eine Menge über sich selbst. Sich selbst zu akzeptieren und zu lieben mit all den eigenen Schwächen und auch aus den vermeintlichen Schwächen einzigartige Stärken zu machen, lehrt das Stück. Vor allem macht es aber eine Menge Spaß und wird unsere kleinen, wie großen Zuschauenden zum Lachen bringen. 

Bei der Produktion des JungenEnsembles wird Theater zum Mitmachen und Erleben bereits für die kleinsten Theateranfängerinnen und -anfänger ab 3 Jahren geboten.